Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Passend dazu lade ich dich zu einer persönlichen Reise ein: Wir blicken auf die vergangenen 12 Monate zurück – und stimmen uns auf das neue Jahr ein.
Die Natur mit ihren Jahreszeiten macht es vor: sie erblüht und vergeht, lässt Blätter, Blüten und Früchte wachsen – und lässt sie wieder los. Alles hat seine Zeit.
Auch in unserem Leben gibt es solche Phasen. Jedes Jahr, jeder Tag und auch jedes Projekt hat bestimmte Phasen, die jeweils eine ganz bestimmte Aufgabe haben:
- neue Pläne schmieden und entwickeln (Frühlingsphase),
- Ideen umsetzen und ins Tun kommen (Sommerphase),
- das Geschaffte genießen und die Ernte annehmen (Herbstphase) –
- und schließlich zur Ruhe kommen und neue Energie tanken (Winterphase).
Advent und Jahreswechsel: Zeit der inneren Einkehr
Den Jahreswechsel nehme ich als die Zeit der inneren Neuausrichtung wahr. Wie die Tiere im Winterschlaf können wir uns für eine Weile aus den geschäftigen Rhythmen und Strukturen des Alltags ausklinken. Wir können es uns gemütlich machen, zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken.
Ich lese dazu gerne meine Tagebucheinträge aus dem vergehenden Jahr, nehme mir Zeit zum Schwelgen und um wahrzunehmen, was sich entwickelt und verändert hat. Ich verabschiede das Alte und wage einen Ausblick auf das, was kommt.
Vielleicht spricht dich das an und du möchtest mitmachen? 😉 Dann habe ich hier ein paar Fragen, die dich bei dieser inneren Rückschau und Neuausrichtung unterstützen können.
Rückblick auf das alte Jahr – unsere Entwicklung wahrnehmen
Wir beginnen mit einem Rückblick. Jedes Jahr ist wie eine in sich abgeschlossene Erfahrung. Wie ein Kapitel in einem Buch hat es einen eigenen Handlungsstrang, einen Schwerpunkt, eine Aufgabe. Und es bietet uns Chancen für Heilung und Entwicklung.
Die folgenden Fragen können dir als Kompass dienen, um das Jahr “rund” werden zu lassen.
Wichtig: Es geht dabei nicht darum, alles genau zu analysieren, auszuwerten und zu durchdenken. Achte vielmehr auf die intuitiven, spontanen Antworten. Das kann in Form von inneren Bildern sein. Oder vielleicht fällt dir auch spontan ein Wort, ein Satz, eine Farbe oder eine Erinnerung ein.
- Was in deinem Leben (welcher Lebensbereich, welche Ziele und Träume) hat sich in diesem Jahr positiv entwickelt? Was konnte heilen, wachsen und aufblühen? Was nimmst du dankbar an?
- Welche Herausforderungen und Rückschläge hast du erlebt – und was hast du daraus gelernt? Was möchtest du – wie der Baum die Blätter – loslassen?
- Gab es wichtige Veränderungen in deinem Leben (persönlich oder beruflich) im letzten Jahr? Wie haben diese Veränderungen dein Leben beeinflusst?
- Welche Beziehungen haben sich entwickelt oder verändert – und wie?
- Welche Überschrift würde rückblickend gut zum alten Jahr passen? (Was war die hauptsächliche Lernaufgabe, der Schwerpunkt in diesem Jahr?)
Time to say goodbye: das Jahr würdevoll verabschieden
Vielleicht möchtest du die Reise durch das alte Jahr mit einem kleinen Ritual abrunden?
Du könntest dazu eine Kerze in einer feuerfesten Schale anzünden. Schreibe das, was du im alten Jahr lassen willst, auf einen Zettel – und übergib den Zettel den Flammen.
Das Feuer steht für Transformation und Veränderung: Papier wird zu Asche. Altes darf gehen. Nimm die Gefühle wahr, die dabei in dir aufsteigen. Lass sie Atemzug für Atemzug fließen. So entsteht neuer Raum in dir. Vielleicht spürst du, dass etwas in dir weicher, weiter wird.
Und natürlich darf auch das Schöne seinen Platz bekommen. Magst du dich mit dem verbinden, was sich in diesem Jahr in deinem Leben entwickelt hat? Du kannst es mit jedem Atemzug einfach dankbar annehmen.
Atme das Schöne ein und lass es sich in der Landschaft deines Lebens weiter ausbreiten und gedeihen. Du musst dich dafür nicht anstrengen. Es genügt, wenn du innerlich Ja dazu sagst.
Ausblick auf das neue Jahr – einstimmen auf das, was kommt
Nun lade ich dich ein, den Fokus auf das neu beginnende Jahr zu richten. Wir stellen die Weichen für das, was sich entfalten darf.
Hier sind fünf Fragen, die dich dabei unterstützen können (auch hier geht es nicht darum, genau zu planen und zu überlegen – sondern auf die intuitiven, spontanen Antworten zu achten):
- Was möchte im nächsten Jahr in deinem Leben wachsen und gedeihen? Wie möchtest du das unterstützen?
- Welche Wünsche hast du für das kommende Jahr? (Denke an die verschiedenen Lebensbereiche wie z.B. Beruf, Beziehungen, Freizeit, Familie.)
- Welcher deiner Lebensbereiche ist reif für Veränderung? Wo hältst du dich in diesem Bereich noch zurück? Wie möchtest du dich bei der Veränderung unterstützen (lassen)?
- Was möchtest du dir im kommenden Jahr gönnen? Wie kann mehr Freude und Genuss in dein Leben kommen?
- Welche Überschrift, welches Motto, welche Qualität könnte gut zum kommenden Jahr passen? (Zeichnet sich schon ein Schwerpunkt ab?)
Das neue Jahr willkommen heißen
Vielleicht möchtest du auch diesen Ausblick auf das, was kommt, mit einem kleinen Ritual abrunden?
Du könntest dich dazu mit dem Jahresmotto, das sich gezeigt hat, verbinden. Nimm die Qualität darin wahr, atme und beobachte, wie sich dein Körper anfühlt. Vielleicht spürst du ein Aufatmen, eine wohlige Wärme oder ein vorfreudiges Kribbeln?
Verbunden mit deinen Empfindungen kannst du eine „Jahreskerze“ entzünden. Die Kerze kann dich durch das neue Jahr begleiten und dich immer, wenn du sie anzündest, an diese Qualität erinnern und die Gefühle in dir aufleben lassen.
Du könntest dir das Motto des neuen Jahres auch auf einen schönen Zettel schreiben oder auch zeichnen. Den Zettel kannst du dir zum Beispiel an die Pinnwand hängen, sodass du ihn immer wieder sehen kannst.
Ich wünsche dir nun eine besinnliche Adventszeit, einen entspannten Jahreswechsel – und ein gesegnetes und erfülltes neues Jahr.