Sprache ist mächtig. Sie kann verbinden und entzweien, wirkt mal skalpellscharf, mal einlullend, mal aufrüttelnd. Dieses Wissen können wir uns zunutze machen – und damit unser Wohlbefinden stärken. Diesmal: Warum die Frage „Warum?“ tiefere Gespräche verhindern kann – und was wir stattdessen fragen können.
„Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm“, das haben wir schon als Kinder gelernt. Und es ist ja auch so: Mit dem Wort „warum“ und seinen Ablegern erschließen wir uns die Welt, erkunden Zusammenhänge, finden Ursachen heraus.
Beim gegenseitigen Austausch kann die Frage „Warum?“ allerdings schnell nach nach einem Vorwurf klingen – und eine Verteidigungshaltung bei unserem Gegenüber provozieren. Du kannst gerne einmal in dich hinein fühlen und spüren, ob sich das mit deinem Empfinden deckt.
Denn das ist das wichtigste: Es geht nicht so sehr darum, was du sagst. Es geht vielmehr um die Haltung, die hinter unseren Worten steht, um das Wissen darüber, wie manche Worte wirken und was sie auslösen können.
Wenn du im nächsten Gespräch bemerkst, dass du mit einem Warum nicht weiterkommst oder wenn du selbst diese Frage gestellt bekommst und merkst, wie du in eine Verteidigungshaltung gerätst, findest du hier findest du ein paar Alternativen für „Wieso“, „weshalb“ und „warum“:
- Das ist ja ein interessantes Phänomen. Gibt es dafür einen Grund?
- Wie kommt das? Wie kommt es, dass du das so machst?
- Ist es dir besonders wichtig, das so zu machen?
- Kannst du mir die Hintergründe erklären?
- Was möchtest du damit erreichen?
- Was spricht deiner Meinung nach dagegen, es anders zu machen?
Vielleicht hilft die die Liste dabei, ein künftiges Gespräch entspannter zu gestalten oder mit einer der Fragen eine ganz neue Gesprächstiefe zu erreichen.
Welche „Ersatzfrage“ gefällt dir am besten? Und fällt dir vielleicht auch noch eine ein? ∞